Komponistenportrait

Foto © Alberto Novelli for Villa Massimo
 

Sven-Ingo Koch

 

Vita

Sven-Ingo Koch studierte Komposition, Computerkomposition, Klavierspiel und Musikwissenschaft an der Folkwang-Universität der Künste Essen, der University of California San Diego und in Stanford, u.a. bei Nicolaus Huber, Roger Reynolds und Brian Ferneyhough. Zutiefst geprägt von dem aus diesen Studien resultierenden Kalifornien-Aufenthalt (1999-2003), ermöglicht durch Stipendien des DAAD und der Stanford University, wohnt Sven-Ingo Koch nun wieder in Deutschland, die Weiten der Strände und Wüsten Kaliforniens unsäglich vermissend. Prägend wirkten außerdem längere Aufenthalte in Rom (Villa Massimo) und Istanbul. Beeinflusst von den Erfahrungen seiner Reisejahre interessiert sich Sven-Ingo Koch einerseits für ein enges Verbinden, auch Überwinden von Gegensätzlichem, ist aber andererseits nicht minder fasziniert von der Simultanität sich überlagernder Zeitebenen: „Heterochronien“, in denen bei gleichzeitiger Reduktion des Materials verschiedene Ebenen nicht einer Zentralperspektive unterliegen. Dies inspiriert auch Kochs Suche nach einer Melodik, in der mikrotonal melodische – melodisch bedeutet auch: erinnerbare – Linien sich unabhängig voneinander entfalten.
Sven-Ingo Kochs Musik wurde u.a. vom Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR, dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem WDR Sinfonieorchester und dem Tokyo Symphony Orchestra aufgeführt und wird regelmäßig von Ensembles wie der Musikfabrik, dem Klangforum Wien, dem Ensemble Modern, dem Ensemble Resonanz oder dem Auryn-, Arditti-, Sonar-, Michelangelo und dem Vogler-Quartett interpretiert. Für das Ensemble Ascolta entstanden Musiken zu abstrakt-experimentellen Filmen der 1920er Jahre von Walter Ruttmann. Auf Empfehlung Gerhard Richters komponierte Sven-Ingo Koch 2010 eine Musik zu dessen Ausstellungseröffnung in Basel. Wiederholte Zusammenarbeiten mit dem Dichter Jan Wagner.

 
Preise, Stipendien (Auswahl)

  • 1999 Folkwangpreis
  • 1999-2000 DAAD-Stipendium für ein Studium an der UCSD 2000
  • 2000-2003 Promotions-Stipendium der Stanford University (Degree: D.M.A.)
  • 2001 Cynet Art Honorary Mention und BDI Förderpreis
  • 2002 Arbeitsstipendien der Akademie der Künste Berlin
  • 2003 Stuttgarter Kompositionspreis 2003
  • 2004 Jahresstipendium der Heinrich-Strobel-Stiftung des SWR
  • 2005 Auswahl für eine Portrait-CD des Deutschen Musikrates in der Edition
    „Zeitgenössische Musik in Deutschland“ (WERGO), erschienen 2009
  • 2005-2006 Stipendium des Künstlerhofes Schreyahn
  • 2006 Musikförderpreis Düsseldorf
  • 2007 Stipendium Akademie Schloss Solitude Stuttgart
  • 2008 Stipendium des Deutschen Studienzentrums in Venedig
  • 2008 Gastkünstler am ZKM Karlsruhe (Zentrum für Kunst und Medien)
  • 2011 Rompreis / Stipendium Villa Massimo Rom
  • 2012 Jahresstipendium der Konrad-Adenauer-Stiftung (EHF-Programm)
  • 2014 Istanbul-Aufenthalt, gefördert durch die Kunststiftung NRW
  • 2015 Stipendium Casa Baldi
  • 2017/18 Hörspiel „Gold. Revue“ ist Hörspiel des Monats. Außerdem Nominierungen für den Preis der ARD Hörspieltage und für den Hörspielpreis der Kriegsblinden
  • 2018 Nominierung für den Deutschen Musikautorenpreis 2018
  • 2019 Stipendium Medienstiftung NRW
  • 2021 Stipendium Musikfonds Berlin