@ Christina Liefke
Die camerata freden ist als Festivalensemble fast zeitgleich mit den Internationalen Fredener Musiktagen vor mehr als dreißig Jahren von den beiden Musikern und Festivalmachern Adrian Adlam und Utz Köster ins Leben gerufen worden. Je nach Programmgestaltung besetzen die beiden Ideengeber die camerata freden mit angesehenen, aber auch mit jungen Musikern aus ganz Europa, wobei sich mit der Zeit eine bestimmte Stammbesetzung um die Musiker Adrian Adlam, Marjolein Dispa, Marc Froncoux, Thomas Hell, Edward Daniel und Lionel Handy herausgebildet hat. Trotz seiner kurzen sommerlichen Proben- und Aufführungsphasen ist das Festivalensemble unter Kammermusikkennern für seine hohen Ansprüche bekannt. Gemeinsam erarbeiten sich die Musiker das jeweilige Programm vor Ort in Freden, das größtenteils exklusiv während der Festspiele und in seltenen Fällen auch an anderen Orten dargeboten wird.
Repertoire
Im Laufe der Zeit hat sich somit ein beeindruckendes Repertoire angesammelt: von der intimen Telemann-Triosonate bis hin zu Ligeti’s Horntrio. Die camerata freden hat inzwischen sämtliche groß besetzten Kammermusikstücke bedeutender Komponisten wie Mendelssohn, Beethoven, Schubert, Brahms, Spohr, Bartok, Stravinsky, Schönberg, Korngold und viele andere aufgeführt. Gleichzeitig hat sich das Ensemble auch weniger bekannten und teils vergessenen Komponisten aus dem 19. und 20. Jahrhundert angenommen. Bei einem Konzert in der Londoner Wigmore Hall (u.a mit dem Konzert für Violine und Streichquartett von Ernest Chausson) schrieb das Strad Magazin „Das Ensemble spielte blühend, lyrisch und deklamatorisch. Der dritte Satz zeigte eine hauchzarte Einfachheit, bevor der Musik ein gewaltiger Höhepunkt gelang, Adlam spielte mit ständig zunehmender Exzellenz auf ein ekstatisches Ende zu.“
Dem Engagement der beiden Gründer ist es zu verdanken, dass bereits weit mehr als 25 Werke bei zeitgenössischen Komponisten in Auftrag gegeben und von der camerata freden uraufgeführt wurden, wie z. B. von Christian Jost, Moritz Eggert, Jan Müller-Wieland, Elena Firsova, Andras Hámary, John Woolrich, Alexander Wustin, und José Maria Sánchez-Verdú. Gerade die Zusammenarbeit zwischen Komponisten und Musiker liegt ihnen am Herzen, da ihrer Ansicht nach nur durch diesen Dialog eine gesunde Balance zwischen Tradition und Innovation im Musizieren des 21. Jahrhundert gewährleistet werden kann.
Aufnahmen
Zahlreiche CD-Aufnahmen und Rundfunkaufnahmen sowie Liveübertragungen und Konzertaufzeichnungen bei Deutschland Radio Kultur und NDR Kultur zeugen von einer weiten Verbreitung des Festivals und seinem hohen musikalischen Niveau. Sehr hohes Ansehen hat sich die camerata freden darüber hinaus durch die Produktion von Surround-Audio-DVDs mit dem Tonmeister Andreas Spreer und seinem Kammermusik-Label TACET bei der kleinen, aber feinen Gemeinde der Surround-Fans auf der ganzen Welt erworben. Die Aufnahme des Schubert-Oktetts hat in diesem Kreis geradezu Kult-Status erreicht und wurde auch als „Surround-Aufnahme des Jahres 2004“ vom Verband der Deutschen Tonmeister ausgezeichnet.
„Premiére in Freden“
Drei Auftragswerke der Fredener Musiktage:
Huyssen – Konzert für Harfe und Streicher; Solist: Xavier de Maistre
Günes – YAZ, Konzert für Tenorposaune und Streicher; Solist: Thomas Horch
Jost – Odyssée Surréale für 23 Solostreicher (CD, 1996)
Tschaikowsky & Mendelssohn
Tschaikowsky – Streichsextett op. 70 „Souvenir de Florence“,
Mendelssohn – Streichoktett op. 20 (CD, 1997)
Beethoven
Bläseroktett op. 103 und Septett op. 20 (CD/Audio-DVD, 2002)
Schubert
Oktett F-Dur D803 op. posth. 166
(CD/DVD-Audio, 2004, als CD Supersonic der Zeitschrift Pizzicato, in der Surround-Version „Surround Sound Award 2004“ des Verbands der deutschen Tonmeister)
Spohr
Nonett op. 31 und Streichsextett op. 140
(CD 2007/Audio-DVD 2011, in der Surround-Version „Best of the year discs“ bei Audiophile Edition und nominiert für die 54. Grammy Awards, Februar 2012)
Korngold
Streichsextett op. 10 und Klavierquintett op. 15
(CD, 2011, Supersonic der Zeitschrift Pizzicato; Preis der Deutschen Schallplattenkritik, Vierteljahresliste 4/2012)
Alle Aufnahmen sind erschienen bei TACET, Stuttgart.
Konzerte:
- 27. Juli 2024 · 19:00 » zum Konzert
- 31. Juli 2024 · 19:00 » zum Konzert
- 4. August 2024 · 17:00 » zum Konzert