@ Christoph Hellhake
Salome Kammers Universaltalent sprengt Grenzen. Ihr Repertoire kann nicht in Sparten und Fächer eingeordnet werden. Es umfasst Avantgarde-Gesang und virtuose Stimmexperimente, klassisches Melodram, Liederabende, Dada-Lyrik und Broadwaysongs. Ihre Bühnenpräsenz als singende Schauspielerin oder schauspielende Sängerin fasziniert bei musikalischem Kabarett ebenso wie in dramatischen Bühnenrollen des Sprechtheaters.
Sie hat mit ihrer Stimme die Neue Musik der vergangenen Jahre geprägt und zahlreiche Werke uraufgeführt. Komponisten im In- und Ausland, darunter Helmut Oehring, Wolfgang Rihm, Georges Aperghis, Bernhard Lang, Isabel Mundry, Mauricio Sotelo und Carola Bauckholt schreiben Stücke für die Künstlerin, die mit ihrem extremen Ausdrucksreichtum und ihren unerschöpflichen stimmlichen Facetten zu neuen Produktionen anregt.
Ihr weitgefächertes Repertoire umfasst Klassiker der Moderne wie Arnold Schönbergs Pierrot Lunaire und sein Streichquartett Nr. 2, La fabricca illuminata von Luigi Nono sowie Werke so unterschiedlicher Komponisten wie John Cage, Luciano Berio und Hans Zender, aber auch Kurt Weill- und Hanns Eisler-Lieder. Sie wirkte in zahlreichen Produktionen neuer Musiktheaterwerke erfolgreich mit, darunter Helmut Lachenmanns Das Mädchen mit den Schwefelhölzern am Staatstheater Stuttgart und der Opéra National de Paris, Jörg Widmanns Das Gesicht im Spiegel an der Bayerischen Staatsoper und Isabel Mundrys Die Odyssee – Ein Atemzug an der Deutschen Oper Berlin. Zahlreiche Rundfunk- und CD-Produktionen dokumentieren ihr Ausnahmetalent. Ihre Solo-Einspielungen I hate music, but I like to sing (Capriccio), sa-lomix-max (wergo) und I’m a Stranger Here Myself (Capriccio), erhielten herausragende Kritiken.
Salome Kammer studierte Musik mit Hauptfach Violoncello bei Maria Kliegel und Janos Starker in Essen. 1988 zog sie für die Dreharbeiten zu dem Film-Epos Die zweite Heimat von Edgar Reitz nach München. Auch in Heimat 3, 2004 in Venedig uraufgeführt und in ganz Europa ausgestrahlt, zeigt sie in der Rolle der Clarissa alle Facetten ihres Könnens. Sie ist Trägerin des Schneider-Schott-Musikpreises, des Ehrentitels Magister Artium Gandensis der Universität Gent und des Schwabinger Kunstpreises 2015. Außerdem ist sie Mitglied der Akademie der darstellenden Künste und der Bayerischen Akademie der schönen Künste.
Konzerte:
- 3. August 2024 · 19:00 » zum Konzert